In Peking besteigen wir die Transmonglische Eisenbahn....
... auf zum mongolischen Abenteuer!!
DER RICHTIGE ZUG??
Frühmorgens geht's los!! Auf dem riesigen Bahnhof von Peking suchen wir das richtige Bahngeleise, was einmal mehr nicht ganz einfach ist!!
PEKING - MOSKAU
Auch ohne russische oder chinesische Sprachkenntnisse sind wir sicher, den richtigen Zug gefunden zu haben:-)) Los gehts... Peking - Ulan Bator - Moskau!!
DURCH DIE WÜSTE GOBI...
Wir verlassen Peking nordwärts und erreichen nach einer 12stündigen Fahrt Erlian: die chinesisch-mongolische Grenze. Die Zollbeamten behandeln uns ziemlich unzimperlich und wir werden harsch angebellt, die nötigen Papiere zu zeigen. Schlussendlich werden wir in die Wartehalle der Zugstation gewiesen - der Zug fährt in die Werkhalle, wo die nötige Ummontierung von der chinesischen auf die russische Schienenbreite vorgenommen wird.
Unterdessen beobachten wir erstaunt, wie die schlitzäugigen Zugsinsassen sich mit massenhaft Lebensmittel aus dem Zollfreishop eindecken... mit steigender Anzahl Einkaufstüten werden wir unsicherer - ob die Verpflegung in der Mongolei nun wircklich eine solche Vorsorgung benötig?!? Wir wollen sicher gehen und durchstöbern schlussendlich auch noch die dargebotene Ware und füllen zumindest eine kleine Tüte mit eventuellen Notproviant:-)).
Nach knapp 4 Stunden warten dürfen wir wieder in unser Zugsabteil zurück kehren und werden nochmals von unheimlichen Zollbeamten angekeift... Müde, aber euphorisch sinken wir auf die harten Liegebretter und schlafen uns in die Mongolei hinein.
Am nächsten Morgen werden wir von der Wüste Gobi begrüsst... stundenlang rattern wir über das Hochplateau dieser endlosen sandigen Ebne.
MIT KOHLE WIRD GEHEIZT...
Während der Zugfahrt geht nichts über diesen kohlengeheizten Boiler... Suppen, Tee..(für mich ab&zu noch Kaffee;-)... Zähne putzen... Überaus praktisch!!! Unser Zugwagenbegleiter nimmt auch seine Aufgabe sehr ernst, alle 3-4 Stunden eine handvoll Kohle nachzuwerfen - dies ist schliesslich eine seiner Hauptaufgaben auf der 5-tägigen Überfahrt von Peking nach Moskau.
ULAN BATOR...
Die Mongolei besteht aus genau zwei Teilen: der Hauptstadt Ulan Bator und dem Rest des Landes. Es gibt Leute, die sagen, es brauche viel Zeit um etwas von der Mongolei zu sehen. Sie sprechen damit die Weite des Landes und die Schwierigkeit, sich darin fortzubewegen, an. Andere sagen, die Mongolei habe man schnell gesehen und meinen damit vielleicht die Eintönigkeit....
UNSER REISEBUS...
Das russische Imitat eines VW Buses wird uns durch die Mongolei befördern. Zusammen mit einem östereichischen Reisegenossen und unserem Driver gehts los... in die endlose Steppenweite der Mongolei!!
UNSER DRIVER... liebt "Herbie"
Die Fernsehserie Herbie scheint in der Mongolei momentan sehr aktuell zu sein... unser Driver (links) ist ein grosser Fan davon und lässt sich's nicht entgehen, bei raren Möglichkeiten die Sendung zu verfolgen... entsprechend sieht dann auch immer unsere Weiterfahrt aus: Vollgas und in gutgelaunten Herbiemood jagt er den klapprigen Bus über die Steppenpiste. Wir sind erleichtert, als wegen mangelnder Stromversorgung, die Herbiefahrten ein Ende nehmen;-)).
UNENDLICHEWEITE STEPPEN...
Stellt euch ein Grasbüschel vor. Nicht ein Saftiges, aber auch kein völlig Ausgedörrtes. Halt einfach etwas zwischen gelb und grün. In etwas Abstand daneben ...ein zweiter Grasbüschel. Dazwischen Erde. Dann... ein drittes, ein viertes, ein füntes, ...ein hundertes, ... ein... Als ganzes gibt das eine grünlich gelbe Ebne, welche sich bis zum Horizont hinzieht...endlos sich verliert.
Ach ja, mongolische Pferde können sehr eigenwillig sein.... oder, Rita??
ADLER ZUM JAGEN...
Sehr beeindruckend ist das Leben einiger kasachischer Jäger in der Mongolei. Traditionell lernen die Söhne von ihren Vätern noch heute die Kunst des Jagens mit Steinadlern. Zu diesem Zweck fangen die kasachischen Adlermenschen vornehmlich die agressiven Steinadlerweibchen im Kükenalter. Nach der Angwöhnung an den späteren Jäger, bleiben Adler und Mensch oft für 20 Jahre und länger Weggefährten..sprich Jagdpartner. Die Tiere werden so trainiert, dass die mutigen Adler entgegen ihrem Naturell auch grosse Beutetiere angreifen!
Auf unserer Steppentour treffen wir auf sogenannte Adlermenschen und es braucht schon ein bisschen Überwindung dieses schwere Tier zu halten.
THAKI PFERDE
Takhi-Pferde sind ganz besondere Pferde - sie sind die letzten lebenden Urahnen unserer heutigen Hauspferde- spricht die letzten lebenden Wildpferde auf dem Planet Erde!! In freier Wildbahn starben die Takhipferde allerdings bereits in den 60er Jahren aus. Restexemplare überlebten nur in Tiergärten. Seit 1993 werden Takhis mit grossem Engagement wieder in ihrer mongolischen Heimat angesiedelt und ausgewildert. Wir hatten das Glück auf unserer Erkundung des Hustains NP diesen seltenen Pferden zu begegnen!!
HIRTENJUNGE
Während einer Wanderungen durch die mongolische Steppenlandschaft begegnen wir diesem kleinen Hirtenjungen, der sehr verantwortungsbewusst die Ausreisser seiner relativ grossen Ziegenherde zurück jagt...
Die Kinder der Nomaden helfen je nach Alter und Geschlecht ihren Eltern. Schon die ganz Kleinen werden, sobald sie laufen können, zum Dungsammeln herangezogen. Getrockneter Dung ist in vielen Gegenden das einzige verfügbare Brennmaterial für das Herdfeuer. Die Kinder haben dafür zu sorgen, dass immer eine ausreichende Menge davon vor der Jurte liegt. Wenn die Kinder grösser werden, wird ihnen zudem das Wasser holen übertragen oder wie dem kleinen Jungen auf dem Bild, das Hüten der Tierherden.
Der Anteil der schulpflichtigen Kinder, die nicht mehr oder noch nie zur Schule gehen oder gegangen sind, erreicht je nach Region bis zu beängstigenden 50%! Die Nomaden begründen diese Erscheinung oft damit, dass ihre Kinder in der Schule nichts lernen würden, was sie als Viehzüchter wissen müssen. Kommt noch dazu, dass sich die Eltern auch oft die Schulausbildung ihrer Kinder nicht leisten können oder zumindest ein Teil der Kinder auch als Arbeitskraft in Nomadenhaushalt benötigen.
DER GOBISPRUNG...
... übermütig:-))
DIE STORY VOM WEINENDEN KAMEL...
Ob nun mongolische Kamele wircklich weinen können, haben wir (glücklicherweise) während unserer Reise nicht in Erfahrung gebracht. Auf jeden Fall scheint dieses Mutterkamel sich sehr seinem Jungen anzunehmen...
... den Kinohit "die Geschichte vom weinenden Kamel" allerdings, kann ich nur wärmstens weiterempfehlen!! Die wunderschönen Bilder sind bei mir "mitschuldig" am Reiseerlebnis Mongolei;-)).
DIE JURTE - ein Haus zum mitnehmen
Die Jurte (mongolisch: Ger) ist die traditionelle Wohnbehausung der Nomaden in der Mongolei, sowie den benachbarten Ländern bis hinüber in die Türkei. Es handelt sich um eine zeltähnliche Konstruktion aus einem Holzgerüst mit einer Eindeckung aus Wollfilz. Eine Jurte kann sehr schnell demontiert und wieder neu aufgebaut werden, und lässt sich auf zwei Kamelen transportieren. Heute passen sie problemlos auf ein kleines Geländefahrzeug;-))
Ausserhalb von Ulan Bator werden die Jurten zu unserem temporären zu Hause. Wir staunen, wie Nomadenfamilien sich auf so kleinem Raum organisieren. Immer wieder sind wir aber auch geniert, wenn wir feststellen, dass alleine unser Rucksack mehr Besitz hergibt, als die Nomaden selbst haben...
WO IST DAS MUTTERTIER??
Wir beobachten fasziniert, welche innigen Bezug die Nomaden zu ihren Tieren pflegen. Mit väterlicher Fürsorge sucht der Nomadenmann für jedes einzelne Babyschaf nach der zugehörigen Mutter in der grossen Herde. Eigenhändig sorgt er dafür, dass es ja an der Zitze zu seiner Abendration Mich kommt...
MUTTERERSATZ;-)
Tja, und was wenn die Mutter nicht mehr auffindbar ist??
Wir dürfen mithelfen, die "Waisenschafe" zu füttern und staunen mit welch starkem Saugzug, die Kleinen nach der Milch lechzen...
MONGOLISCHER FESTSCHMAUS...
Unerwartet erhalten unsere Gastgeber Besuch von ihren Verwandten aus der Stadt! Eifrig wird ein Zieglein geschlachtet und zusammen mit den kulinarischen Mitbringsel der Verwandten ein Festschmaus zusammen gestellt. Wir werden dazu herzlich eingeladen und geniessen so, einen eindrücklichen Abend mit vier Generationen von Mongolen. Nach einigen Runden Wodka trinken, werden uns noch bis tief in die Nacht mongolische Lieder vorgesungen...;-))
JURTENBETT
Es lässt sich's sehr bequem schlafen in einem Jurtenbett... unsere Körperlänge entspricht halt nur nicht ganz dem durchschnittlichen Mongolen.
STRASSENZUSTAND
Verkehrsbeschilderung und Strassenabsteckung existiert in der Mongolei noch kaum. In der Steppe herrscht die pure mobile Freiheit und hie und da weisen Sandspuren auf weitere Lebenszeichen von Autos hin... Wir staunen immer wieder über den Orientierungssinn unseres Fahrers. Ohne ihn als GPS wären wir absolut verloren gewesen!
GEGENVERKEHR...
Ahh, nach langer Zeit mal wieder 'Gegenverkehr'. In dieser Einsamkeit wird natürlich keine Gelenheit verschwendet, einen kurzen Wortwechsel zu geniessen...
BUDDISMUS IN DER MONGOLEI...
Während unserer Reise treffen wir ab und zu auf buddhistische Klosteranlagen. Allerdings ist der Buddhismus nicht die ursprüngliche Religion der Mongolen. Vielmehr waren dies zum einen eine animistische Volksreligion mit jahrhundertealten Traditionen und zm anderen der Schamanismus.
EIN STARKES PFERD...
Für ihn hat sich ein Traum erfüllt... anstatt sich von vier Beinen durch die Steppe tragen zu lassen, flitzt er nun mit zwei Rädern und etlichen PS mehr über das trockene Grasland...
Ob es wohl in der Mongolei je zu einer Offroad-Initiative kommen wird??
MODERNE PFERDE BRAUCHEN ERSATZTEILE...
Die Modernisierung bringt auch neue Wirtschaftszweige;-)...
Wir staunen übrigens nicht schlecht, als frühmorgens zu 'Ladenöffnungszeit', plötzlich diese herumstehenden rostigen Schiffrachtskontainer einen Sinn bekommen... was uns erst als unerklärbares Altrostlager erschien wird plötzlich zur Shoppingmall der Nomaden.
ZUM THEMA ESSEN...
Als kulinarisches Highlight würde ich unsere Mongoleireise nicht unbedingt bezeichnen. Immerhin ist es eine spannende Erfahrung, die Verköstigung der Nomaden erfahren zu dürfen und einmal mehr festzustellen, wie unglaublich verwöhnt wir doch in der Schweiz leben!!
Da wir gerade am Ende der langen Wintermonate unterwegs sind, ist das Angebot ausserhalb von Ulan Bator im Wesentlichen auf viel Fleisch und wenig Mehlprodukte beschränkt. So reduziert sich das Essen darauf, möglichst fettreich neue Energie aufzunehmen, um der Kälte zu trotzen. Wir kauen 3x pro Tag fettige Fleischstücke und das Ganze wird mit einer rationierten Portion selbstgemachten Nudeln von der Nomadenfrau ergänzt... auch wenn wir nachts von frischem Gemüse und saftigen Früchten träumen, gehört diese Erfahrung ganz und gar zu unserem Reiseerleben.
FREIZEIT...
...souverän werden hier auf dem Dorfplatz die Kugeln versenkt!
WITHE LAKE -Zentralmongolei
Wunderschön liegt der White Lake zwischen den erloschen Vulkanbergen. Die Bezeichnung 'White Lake' kommt übrigens nicht von der Seefarbe - obwohl er zu unserem Reisezeitpunt tatsächlich weiss, sprich gefroren ist! Vielmehr kommt diese englische Betitlung von Reisenden, welche sich beim mongolischen Namen wiederholt die Zunge brachen: Terchijn Tzagaan nuur.
PFERDE...überall
Das Pferd ist der Stolz der Mongolei! Es gibt wohl nur sehr wenige Nomaden, wenn überhaupt, die nicht bereits im Kindesalter 'sattelfest' wurden! Es wird gesagt, mongolische Kinder würden das Reiten noch vor dem Gehen beherrschen...wäre da nicht das Hoch-und Runtersteigen vom Pferderücken;-))
Mongolische Pferde sind kleiner als die Europäischen - aber Achtung: sie sind deshalb noch lange keine Ponys... die Mongolen hören diesen Vergleich überhaupt nicht gerne! Die Pferde sind ideales Transportmittel durch die weite Steppenlandschaft, sind den langen kalten Winter beständig und produzieren das Lieblingsgetränk der Mongolen: die fermentierte Stutenmilch...