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Gästebuch
   
 


Oktober 2009

Safari, Berge und Meer - sprich Abenteuer, Sport und Faulenzen... dies sind unsere Erwartungen an die geplanten Ferien, als wir an einem regnerischen Herbsttag das Flugzeug in Richtung Afrika besteigen.

Voller Vorfreude und Neugier fliegen wir den Kilimanjaro Airport in Arusha an.

POLEPOLE -     Langsam, langsam!

Entschleunigen - dies ist unsere erste Herausforderung im schwarzen Kontinent. Polepole, langsam langsam ist hier eine gängige Aussage, welche auch entsprechend gelebt wird. Alles wird in einer Ruhe und Gemütlichkeit erledigt - wir geben uns Mühe geduldiger zu werden und lernen die Langsamkeit zu geniessen... naja, mit einigen Ausnahmen;-).

DORFBESUCH IN NG'IRESI

Nach einem Vormittag in Arusha haben wir die Nase voll. Nicht nur der Stadtlärm und die Hektik setzt uns zu, sondern vor allem das Gefühl wir seien wandelnde Dollarnoten. Wir können kaum zwei Meter gehen, ohne dass wir nicht von penetranten Verkäufer und Bettler belagert werden.
Wir flüchten.

Wir begeben uns auf eine Wanderung durch mehrere kleine Dörfer ausserhalb von Arusha. Der lokale Guide zeigt uns, wie das traditionelle Dorfleben funktioniert, erklärt uns den Hausbau und führt uns zu den Feldern, wo wir lernen, was und wie die Einheimischen anpflanzen und ernten.

HAUSRENOVATION

Eine Hausrenovation in der Schweiz ist oft kostenspielig und aufwändig. In Tansania ist dies eine simple Angelegenheit: es werden Dung, Erde und Wasser zu einer lehmähnlichen Konsistenz gemischt und per Hand auf die bestehende Mauer aufgetragen. Auf diese Art werden Isolation, Dichtigkeit und Farbe auf einen Schlag erneuert - ohne finanziellen Aufwand.

HABARI, KARIBU ODER JAMBO

Auf unserer Wanderung lernen wir schnell, dass es unterschiedliche Begrüssungsformen gibt.
Erwachsene rufen uns ein aufgestelltes Karibu oder Habari zu, während die Kindern übermütig Jambo, Jambo schreien.


KILIMANJARO

Kilimanjaro in Sicht!!
Während wir dem Gipfel des Mount Merus entgegen wandern, passieren wir die Nebelgrenze und voilà: die Kilishilouette zeigt sich in voller Pracht!

Bewusst haben wir uns nicht für die Besteigung des Kilis entschieden, sondern des gegenüber stehenden Berges Mt. Meru. Einerseits wollten wir gerade die Sicht auf den Kilimanjaro geniessen und anderseit war uns der bekannte Andrang von Gipfelstürmern auf den höchsten Berg Afrikas nicht sympathisch.

Unsere Entscheidung bereuten wir in keinster Weise. Der dreitägige Aufstieg auf den Mt. Meru führte uns durch verschiedenste Vegetationsstufen und grandiosen Panoramaausblicken.
Den Gipfel teilten wir schlussendlich mit 5 anderen Bergsteigern, während wir im Nachhinein erfuhren, dass am selben Tag sich 250 Nasen auf dem Kiligipfel den Platz streitig machten.

GIPFEL AHOI -   MT.MERU PEAK

Nach einem fünfstündigen Vulkangesteingekraxel - sprich, einen Schritt hoch und einen halben wieder runter, erreichen wir pünktlich zum Sonnenaufgang den Gipfel.


DAS DACH VON AFRIKA

Diese Aussicht über das Dach von Afrika erinnert uns fast ein bisschen an die Schweiz. Unvorstellbar, dass sich unter der Nebeldecke die bekannten Raubtiere tummeln und sich die endlose Steppe Serengeti ausdehnt.

BIER

Schade sind wir keine Bierliebhaber.
Jede Region und Sehenswürdigkeit hat seine eigene Marke. Etiketten bewundert werden trotzdem:-)

SERENGENTI -   WIR KOMMEN!

In Arusha buchen wir uns eine 4 tägige Zeltsafaritour in die Serengeti und den Nogorongoro Nationalpark.

Per Jeep holpern wir los in die endlose Steppenlandschaft der Serengeti. An Bord ist unser Guide und gleichzeitiger Fahrer, der Koch Bubu inkl. Verpflegung für 4 Tage, sowie 3 deutsche Reisegenossen.

Neugierig schauen wir durch die verstaubten Fenster - in der Hoffnung baldmöglichst die ersten Tiere zu sichten. Allerdings müssen wir uns gedulden, die Fahrt in die Serengeti ist weit und anstrengend... natürlich warten auch die Tiere nicht am Strassenrand um von abenteuerlustigen Touristen fotografiert zu werden;-)

HAUSKATZE

Am Abend ist es soweit: plötzlich verlässt der Fahrer die Staubstrasse und fährt durch ein ausgetrocknetes Flussbett auf ein Wasserloch zu. Während einige Vögel erschreckt aus dem grünen Ufergebüsch aufflattern, späht unser Fahrer gespannt in die Umgebung und fährt dann zielbewusst auf die gegenüberliegende Seite des Wasserlochs. Nun sehen auch wir den Tiger -

HUNDERTE VON ZEBRAS

Normalerweise versucht sich ein Tier in der Steppe möglichst unauffällig zu verhalten  und Mutter Natur sorgt dafür, dass auch das äusserliche Erscheinungsbild der Umgebung angepasst ist. Eine Ausnahme ist das Zebra: bei seinem schwarz-weissen Streifmuster hat sogar mein ungeübtes Safariauge Erfolg im Tier sichten:-)
Obwohl die  charakteristischen Streifmuster so unterschiedlich sind wie Fingerabdrücke, haben Forscher immer noch nicht herausgefunden, welche Aufgabe diese Muster haben. Helfen sie womöglich den Zebras, sich gegenseitig zu erkennen?

KÖNIG DER TIERE

Die träge im Schatten ausgestreckten Löwen sind Afrikas meistgefürchtete Raubtiere. Ausgestattet mit Zähnen, die mühelos durch Knochen und Sehnen schneiden, können sie so grosse Beutetiere wie Girfaffenmännchen schlagen.
Der Löwe lebt im Rudel. Die Weibchen sind alleine für die Jagd zuständig, während die Männchen miteinander kämpfen und fressen, was die Weibchen erlegen.
Eine männlicher Löwe wird bis zu 250kg schwer und 350 cm lang.

EINE RÜSSELLÄNGE ENTFERNT...

Safari bedeutet nahes Erleben. Dank unserem wissenden Guide, dürfen wir immer wieder Tiere aus nächster Nähe beobachten.
Behutsam manöveriert unser Guide jeweils den Jeep in Position und zumeist lohnt sich die Geduld und einige Zeit später tauchen Tiere aller Art auf. Da wir still stehen, nehmen uns die Tier als ungefährliches Objekt der Natur auf und lassen sich durch uns nicht stören... aber wehe, in der Ferne fliegt ein Vogel auf oder eine Gazelle bewegt sich - sofort gerät jede Bewegung in den Fokus der Aufmerksamkeit.
Faszinierende Tierwelt.

OUT IN AFRICA

Romantische Stimmung kommt bei diesem Sonnenuntergang auf...

BUBU - DER SAFARIKOCH

Auf unserer Safari werden wir von einem eigenen Koch verwöhnt.
Bei Ankunft auf den Zeltplätzen hastet er jeweils los und besetzt sein Revier - die Campküche. Mit einfachsten Mittel und Zutaten zaubert er leckere Menus und Snacks auf den Tisch.

MASAIIVOLK

Während unserer Reise durch die Serengeti entdecken wir nicht nur dir vielfältige Tierwelt, sondern auch die farbig gekleideten Masaiimenschen.
Die Massai sind nomadisierende Viehhirten, die sich dem Wandel der Zeit aktiv entgegenstellen und noch heute so wie seit Jahrhunderten leben. Im Mittelpunkt ihrer Kultur steht ihr Vieh, das viele ihrer Bedarfsgüter liefert - Milch, Blut und Fleisch für ihre Ernährung, Häute und Felle für Kleidung.
Das Land, das Vieh und alles damit Verbundene gilt für sie als heilig.
Die Massaigesellschaft ist patirarchisch und sehr dezentralisiert. Der Ältestenrat entscheidet über allgemeine Angelegenheiten.

Die Massaimenschen erleben wir als sehr stolz und unnahbar. Wir verzichten auf einen Besuch der für den Tourismus geöffneten Dörfer und bestaunen die Stammesangehörigen aus der Ferne, wenn sie ihrer Arbeit als Viehhirten oder dem Wasser holen nachgehen.

ABENTEUER BUSFAHREN

Wie vielerorts auf der Welt ist Busfahren in Tansania sehr unterhaltsam. Während den Stopps preisen uns Strassenhändler diverse Ware an - Eier, Orangen, Nüsse und sogar lebendige Hühner.

USAMBARA MOUNTAINS

Den Abstecher in die Usambara Berge gehört sicherlich zu unseren Highlights.
Verschont vom Massentourismus Tansanias erleben wir während unseres Aufenthaltes in dieser Region das ursprüngliche Leben Tansanias.

WÖCHENTLICHER MARKTTAG

Der Wochenmarktbesuch lassen wir uns nicht entgehen. Von Nah und Fern reisen die Menschen aus den umliegenden Dörfer an um ihre Ware anzubieten und sich mit Alltagsartikel einzudecken. Ein kunterbuntes Treiben herrscht von frühmorgens bis spät in den Nachmittag hinein.

DER WEG NACH HAUSE...

Hier werden die Einkäufe zumeist noch zu Fuss nach Hause geschleppt. Dabei handelt es sich allerdings nicht um "gleich um die Ecke Distanzen", sondern oft um mehrere Kilometer bergwärts.

CHAMELEON

Herzig, dieses Chameleon!! Allerdings warten wir vergeblich, dass es die blaue Farbe des T-Shirts annimmt;-))

SPITALBESUCH IN MOSHI

Auf einer Busfahrt komme ich mit Dr.Molay ins Gespräch - natürlich musste ich berufeswegen meine Sitznachbarin mit vielen Fragen um das Gesundheitswesen Tansanias bombadieren!

Spontan lädt sie uns ein, sie am nächsten Tag in ihrer kleinen Tagesklinik am Stadtrand von Moshi zu besuchen. Voller Stolz führt sie uns durch die spartanisch eingerichteten Zimmer und zeigt uns ihre Arbeitsutensilien: ein altes, verrostetes Mikroskop für die Malariabluttests, etwa 6 Pinzetten und 2 Scheren für kleiner Operationen und Verbände, sowie zwei Schuhschachtel voller Medikamente - zumeist abgelaufen.

Was die Ärztin in eigener privater Initiative mit der finanziellen Unterstützung der christlichen Kirche geschaffen hat, ist für die Menschen in diesem ärmlichen Stadtteil von riesiger Bedeutung!

Staatliche Krankenhäuser sind überbelegt und verfügen nur über mangelhaft entlöhntes und ausgebildetes Personal sowie über eine unzureichende Ausstattung. Als Folge der Entwicklungshilfe, in deren Rahmen jährlich Freiwillige unentgeltlich in die Kliniken Tansanias drängen, sind die Löhne der Ärzte ins Bodenlose gesunken. So entscheiden sich immer mehr Ärzte, das Land zu verlassen, um in Südafrika, Europa oder Amerika zu arbeiten.

INDISCHES ESSEN IN AFRIKA??

Während unserer Reise durch Tansania kommen wir immer wieder in Genuss von feinem indischen Essen. Dies, weil sehr viele Inder in Tansania immigriert sind und oft ein Restaurant betreiben.

ENTWICKLUNG

Tansania zählt zu den am wenigsten entwickelten Ländern der Welt - trotz Schuldenerlasse, Finanzspritzen, milliardenschwerer Entwicklungshilfe und Mega-Investitionen...

Während unserer Reise können wir uns des Eindrucks nicht entwehren, dass das gespendete Geld offensichtlich in die falschen Kanäle fliesst...

Die Analphabetenrate der Kinder liegt bei 30% - ein hoher Wert angesichts der Tatsache, dass allgemeine Schulpflicht herrscht und der Schulbesuch kostenlos ist!! Oftmals bleiben Kinder dem Unterricht fern, weil Uniformen und Unterrichtsmaterialien von den Eltern nicht finanzierbar sind und jedes Paar Hände gebraucht werden oder Mädchen in Zwangsehen gedrängt werden.

SANSIBAR

Zum Schluss unseres dreiwöchigen Tansaniaabenteuers wollen wir uns noch einige Tage am Strand erholen. Per Schiff reisen wir von Daressalam auf die Insel Sansibar. Hier erhaschen wir die ersten Anblicke von der Hauptstadt Stone Town.

Stone Town ist ein faszinierendes Pflaster. In der Geschichte haben diverse Kulturen diese Stadt geprägt: Menschen vom indischen Subkontinent, der arabischen Halbinsel und aus europäischen Seefahrtländer haben sich hier niedergelassen. Diese Völkervielfalt wiederspiegelt sich in der Architektur, in der Religion, im Handwerk und in den Essensspezialitäten.
Stundenlang wandern und staunen wir uns durch das enge Gassengewirr.


TRAUMSTRÄNDE

Ja, Traumstrände finden wir definitiv auf Sansibar. Unser erkorener Favorit ist Kendawa Beach am nordwestlichen Zipfel der Insel.

UNVERKÄUFLICHES SPIELZEUG

Auf der Ostseite der Insel sind die Fischer zu Hause.
Neugierig schauen wir den Kindern beim Spielen zu. Wir schlucken allerdings leer, als wir ihre Spielzeuge genauer anschauen, Fische und Seeschlangen werden von ihnen wie Teddybären gedrückt und herum gezerrt.

FISCHEN ALS LEBENS-
UNTERHALT

Die Fischerei ist von vielen Menschen auf Sansibar den Lebensunterhalt. Nachmittags, mit der Flut, stranden unzählige Fischerboote. Emsig werden Boote entlade und grosse Fischmengen zur unmittelbaren Markthalle geschleppt. Dort beginnt dann die Auktion...

...VOM MEER AUF DEN MARKT

Gespannt wird auf den Fischfang gewartet.

...AUCH ZU FUSS

Der erworbende Fisch wird dem Strand entlang nach Hause getragen - anstatt die Ware in Einkaufstaschen zu stopfen werden die Fische säuberlich entlang einer Schnur aufgefädelt.

TINTENFISCH

Der arme Tintenfisch. Kraftvoll wird er ausgepeitscht - wie wir lernen, gibt er so die schwarze Tinte von sich und wird erst so essbar.

WAS DAS MEER ALLES HERGIBT...

Nicht nur Fische werden dem Strand entlang verkauft, sondern auch prachtvolle Muscheln. Naja, zumindest bei den Touristen wird dieser Verkäufer sicherlich mehr Erfolg haben als mit dem Fischverkauf.

ERKUNDUNGS-
TOUR DER
GEWÜRZINSEL

Per Motorrad umrunden und entdecken wir die Insel.

UNMOTORISIERT...

Nach wie vor sind viele Einheimische unmotorisiert oder mit Eselkarren auf der Insel unterwegs.

KULTURVIELFALT
STONE TOWN

Zum Schluss der Reise geniessen wir nochmals die faszinierende Stadt Stone Town.. In den Gassen könnte ich mich noch tagelang treiben lassen: hinter jeder Ecke, nach jeder Biegung wartet eine neue Überraschung. Schulkinder, die Verse aus dem Koran deklamieren, ein prächtiges altes Herrenhaus, ein Kaffeeverkäufer, orientalische Basare...

GEWÜRZE IM KOCHTOPF

Unser letztes Essen vor Abreise geniessen wir einmal mehr in einem lokalen Restaurant. Ob es an der Atmosphäre liegt oder an der "untouristischen" Art der Essenszubereitung - auf jeden Fall schmecken hier die Speisen viel würziger und rassiger als an den Tourihotspots entlang der Promenade.

LALA SALAMA!!

Zum Abschied von Sansibar und Tansania werden wir nochmals beschenkt: mit einem wunderschönen Sonnenuntergang.