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LIBANON - Land der Vielfältigkeit Von Syrien her kommend überqueren wir die Landesgrenze im Norden von Libanon. Überrascht sind wir erst mal von den schlechten Strassenverhältnissen, dachten wir doch, dass Libanon "moderner" sei als Syrien. Per Taxi fahren wir südwärts in Richtung Beirut; alle Kilometer müssen wir Strassensperren passieren, werden von Sicherheitsleuten aufgefordert Ausweise und Gepäck zu zeigen. Die Soldaten sind sehr freundlich und zumeist auch sehr neugierig über unsere Herkunft und unsere Reiseabsichten. Noch haben wir Beirut vor uns und pausieren erst mal für 2 Tage an der Mittelmeerküste Libanons.
Byblos - die Perle der libanesichen Küste! Auf dem Weg nach Beirut legen wir eine 2 tägige Erhohlungszeit in diesem charmvollen Fischerdorf ein.
Als Paris des Nahen Ostens bezeichnet, ist Beirut nicht nur die pulsierende Hauptstadt des Landes, sondern auch das wirtschaftliche und kulturelle Zentrum Libanons. Am Kreuzungspunkt dreier Kontinente - Afrika, Asien, Europa - gelegen und mit einer Bevölkerung von ca. 2 Millionen Einwohnern, ist Beirut ein Schmelztiegel für Kulturen aus Ost und West und eine faszinierende Stadt der Kontraste.
Vielfalt pur: sei es landschaftlich, wo Schnee und Meer aufeinander treffen oder durch den faszinierenden Kultur-& Religionsmix der Bevölkerung: In keiner anderen Stadt des Nahen Ostens sind so viele Angehörige verschiedenster Glaubensrichtungen zu Hause. Libanon weist 19 offizielle Religionsgemeinschaften auf, die alle verschiedenste Kulturen vertreten und in vollkommener Religionsfreiheit leben. Es gibt grosse Gruppen von Schiiten, Sunniten, Christen - Katholiken, Protestanten, Orthodoxen..., sowie eine kleine hebräische Gemeinschaft, die auf Grund der letzten Konflikte mit Israel grösstenteils ausgewandert sind. Die islamische Bevölkerung wird auf über 60% geschätzt.
Noch vor 3 Jahren hätten wir nicht in Beirut sein wollen. Im Sommer 2006 gab es nach jahrelangen politischen Spannungen einen erneuten Angriffkrieg Israels auf den Libanon, der wichtigste Teile der Infrastruktur Beiruts zerstörte. Noch heute sichten wir immer wieder zerbomte Gebäude oder Einschusslöcher in Fassaden.
Die Beirutis lieben das Leben - Tag und Nacht! Am Freitag Abend lassen wir uns vom Nachtleben Beiruts überzeugen - selten zuvor, haben wir so viele Leute dinieren, tanzen, lachen, trinken sehen... In einer Bar erzählt uns ein Kellner, dass selbst während des Krieges das Partyleben weiter tobte - aus Sicherheitsgründen statt in der Innenstadt in diversen Aussenbezirken.
Das kontrastreiche Libanon zeigt sich auch im Strassenverkehr... von uralt bis brandneu... Mit Brandneu meinen wir das wörtlich! Nirgendwo zuvor habe ich soviele brandneue, teure Autos in einer solchen Vielzahl gesehen!!
Lustig den Beirutis beim Sprechen zu zu hören; Arabisch mit französichen und englischen Wortfetzen.
Bei Sonnenuntergang ist die Sicht auf das Wahrzeichen Beiruts sehr stimmungsvoll.
So hektisch das Stadtleben Beiruts in Rücken dieses Fischers sein mag... die Fische scheint dies nicht zu stören.
Stark aber gut! Der libanesiche, oder auch türkische Kaffee wird mit Kardamon gewürzt und von den Einheimischen mit mehreren Würfelzucker gesüsst.
Man kann hier in Beirut kaum ein paar Schritte gehen, ohne irgendwo einen Shisha-rauchenden Menschen sitzen zu sehen. Dieses Kulturgut ist hier weit verbreitet. Als Bestandteil der Speisekarte kann beim Kellner eine Wasserpfeife bestellt werden. Es gibt sie mit verschiedenen Geschmacksrichtungen, wie diverse Fruchtaromen. Unser Favorit ist der Erdbeergeschmack... als nicht überzeugte Shisharaucher die süsseste Verführung;-)). Wer mitrauchen will, bekommt ein in Plastik eingeschweißtes Mundstück. Die Kneipen haben für den Shisha-Service eigene Hilfskräfte eingestellt, die mit kleinen Eimern herumlaufen, in denen glühende Kohlestücke liegen. Zwei Stückchen hat der Shisha-Boy auf den Ansaugstutzen der Wasserpfeife draufgelegt. Die ersten Züge macht er - das Blubbergeräusch alleine hat bereits eine entspannende Wirkung, dann sind wir an der Reihe. Naja, es bleibt bei zaghaften Versuchen und wir ziehen es vor, die Einheimischen bei ihrem Ritual zu beobachten;-)
Dieser Eidgenosse hat eine neue Heimat gefunden... aber einsam fühlt er sich bestimmt nicht. Sehen wir doch ab und zu das CH-Kleberli auf älteren Autos. Der Autoexport Schweiz - Libanon scheint zu funktionieren...
Wo sonst kann man einen so herrlichen Sonnenuntergang am Mittelmeer geniessen?? | ||
